Samstag, 5. Oktober 2024

Veränderungen beim Schlucken

Veränderungen der Mund-, Hals- und Gesichtsmuskulatur können möglicherweise dazu führen, dass der Schluckvorgang weniger effizient ist. Dies kann besonders dann vorkommen, wenn Sie eine Infektion haben oder müde sind.

Speziell geschulte Logopäden und Sprachheilpädagogen können Sie darüber informieren, wie Sie weiterhin sicheres Schlucken zustande bringen. Therapien und Übungen, die ihre Körperhaltung, Atemverhalten sowie Mund- und Rachenmuskel fördern, werden ihren Bedürfnissen angepasst. Wenn sie noch keinen Logopäden oder Sprachheilpädagogen haben, fragen sie ihren Hausarzt oder Neurologen, der mit ihrer MSA Erkrankung vertraut ist. 

Der Schluckakt ist ein lebenswichtiger Vorgang, mit dessen Hilfe Nahrung und Wasser dem Körper zugeführt werden. Probleme beim Schlucken können also schwerwiegende Folgen haben. Es ist ebenso ein kleiner Schritt von Schluckbeschwerden zur Schluckstörung (Dysphagie), die zu Mangelernährung (Malnutrition) und zum Austrocknen des Körpers  (Exsikkose, Dehydratation) führt.

Bei MSA Betroffenen kann sich die Muskelbeweglichkeit reduzieren und dadurch Schluckbeschwerden auslösen. Das hat ein erhöhtes Risiko von Hustenanfällen zur Folge, die wiederum zu Appetitverlust, Ablehnungsverhalten und Gewichtsabnahme führt, wenn pflegende Angehörige und MSA Betroffene nicht gezielt gegensteuern. 

Deswegen ist es von Vorteil, das MSA Betroffene und ihre pflegende Angehörigen eine interdisziplinäre Abklärung anstreben. Bei der Abklärung und Behandlung ist somit ihr Neurologe ebenso gefragt wie ihr HNO-Arzt, Hausarzt und Schlucktherapeut.

Was können sie tun?

MSA Betroffene sollten so früh wie möglich ihre Muskeln und Organe, die beim Schlucken beteiligt sind, trainieren. Ein frühzeitiges Training hat große Wirkung. Ein gezieltes Einüben von Schluck-, Husten- und des Würgereflexes stärkt das Selbstbewusstsein und ein Sprachtherapie-Training unterstützt zusätzlich.

Die folgenden Tipps sind als Anregung und Anstoß gemeint. Nehmen Sie diese Beispiele zum Anlass, über Behandlung und Therapien mit ihrem Hausarzt, Logopäden oder Neurologen zu sprechen. Zwei einfache Übungen für ihre Mundmotorik: 

  • Lippenübung: Schließen sie ihre Lippen spitz zu, wie bei einem bevorstehenden Kuss. Anschließend die Lippen zu einem breiten geschlossenen Grinsen bringen. Diese Übung mehrmals wiederholen.
  • Zungenübungen: Mit leerem Mund stecken sie Ihre Zunge weit heraus und anschließend ganz schnell wieder zurück. Machen Sie diese Übung mehrmals und so schnell sie können.

Neben den Lippen und der Zunge sind auch Ihr Kiefer, Gaumen, Kehlkopf und der Schließmuskel Ihrer Speiseröhre für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich und sollten möglichst mit einbezogen werden.

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